Die Westerngitarre
Der Aufbau einer Westerngitarre
Die Saiten einer Westerngitarre bestehen aus Stahl oder Bronze, dadurch haben sie eine höhere Saitenspannung als Saiten aus Nylon. Üblich ist eine Anzahl von sechs Saiten, es gibt aber auch Instrumente mit sieben oder zwölf Saiten. Deutlich größer als bei klassischen Gitarren ist der Korpus, dessen Decke oft aus Fichten- oder Zedernholz besteht. Es gibt verschiedene typische Formen, wie Dreadnought, Jumbo, Grand Auditorium, Auditorium und Parlour. Für Boden und Zargen werden verschiedene Hölzer, wie amerikanisches Nussbaumholz, Palisander, Mahagoni, Zebrano oder Padouk verwendet. Das Griffbrett ist gewöhnlich gewölbt. Um Schäden zu verhinder, die beim Spielen mit dem Plektrum entstehen können, besitzen Westerngitarren meist einen Schlagschutz unter dem Schallloch.
Westerngitarren brauchen Stabilität
Um den Zug der Stahlsaiten gegenüber dem schmalen Holzhals abzufangen, verfügen Westerngitarren oft über einen spannbaren Stahlbogenkern und eine besondere Decken- und Bodenverbalkung. Das sogenannte X-Bracing ist die gängigste Form der Stabilisierung, wobei sich unter dem Schallloch zwei Leisten kreuzen. Verjüngt man die Leisten an der Gitarrendecke an bestimmten Stellen, lässt sich die Resonanz verstärken oder abschwächen. Dieses sogenannte „Scalloped Bracing“ muss für jede Gitarre individuell ausgeführt werden, und ist deshalb nur bei besonders hochwertigen Instrumenten anzutreffen.
Das Beleistungssystem wurde im 19. Jahrhundert von dem Gitarrenbauer Christian Friedrich Martin entwickelt, der in Amerika die „Martin Guitar Company“ gründete. Deutsche Gitarrenbauer verwendeten das Verfahren jedoch fast zur gleichen Zeit.
Der Klang einer Westerngitarre
Ein sehr heller Klang, der durch die Stahlsaiten ermöglicht wird, ist das Erkennungszeichen dieser Gitarre. Spielt man mit dem Plektrum, kann dieser Klang noch deutlicher hervorgehoben werden. Bei der zwölfsaitigen Westerngitarre, ergibt sich durch die zusätzlichen Saiten ein noch vollerer Klang. Die tiefen Saiten E, A, d und g erhalten bei dieser Gitarre eine Extrasaite, die eine Oktave höher liegt, h und e‘-Saite werden verdoppelt. Werden diese Doppelsaiten leicht gegeneinander verstimmt, kann sogar ein Choruseffekt hervorgerufen werden. Diese Version des Instruments erfordert vom Musiker allerdings mehr Kraft beim spielen, weshalb die Saiten gewöhnlich dünner ausfallen. Westerngitarren sind heute oft mit eingebauten Tonabnehmern und Vorverstärkern mit Klangregelung ausgestattet. Meist handelt es sich um einen Piezo-tonabnehmer, der in den Steg eingearbeitet ist.