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Welche Arten von Gitarren gibt es?

Was alle Gitarren zunächst gemeinsam haben

Auch wenn es viele Ausnahmen gibt, besteht fast jede Gitarre aus drei Teilen: Kopf, Hals und Korpus. Am Kopf befinden sich Wirbel, an denen die Saiten befestigt werden. Durch Drehen der Wirbel lässt sich die Spannung der Saiten verändern, wodurch die Gitarre gestimmt werden kann. Am Hals sind die Saiten, nach Dicke geordnet, aufgespannt. Auf den Hals ist außerdem ein Griffbrett mit Bünden aufgeleimt, die das Verkürzen der Saiten erlauben. Über den Sattel geht der Hals in den Kopf über. Der Korpus der Gitarre ist der Resonanzkörper aus Boden, Zargen (Seitenteilen) und Decke mit Loch. Auf ihm befindet sich ein Steg, an dem das andere Ende der Saiten befestigt wird.

Die grundsätzliche Unterscheidung

Grundlegend werden Gitarren in zwei Gruppen gegliedert: akustische und elektrische Gitarren. Akustische Gitarren haben einen Resonanzkörper mit, in der Mitte liegendem, Schallloch. Sie können ohne Verstärkung gespielt werden. Elektrische Gitarren benötigen im Gegensatz dazu einen Verstärker. Sie haben einen massiven Korpus ohne Schallloch und verfügen über sechs oder sieben Stahlsaiten. Die Schwingungen der Saiten werden bei diesen Gitarren über elektrische, ferromagnetische Tonabnehmer, auch Pick-ups genannt, oder Piezokristalle abgefangen und auf den Verstärker übertragen. Es gibt auch elektroakustische Gitarren mit einem eingebauten Tonabnehmer, der an einen Verstärker angeschlossen werden kann.

Die drei Haupttypen

Die klassische Konzertgitarre oder spanische Gitarre entstand im 19. Jahrhundert in Spanien und eignet sich zum Spielen klassischer Gitarrenmusik. Konzertgitarren haben ein breiteres Griffbrett als andere Modelle. Boden und Zargen bestehen meist aus hochwertigem Palisanderholz, während die Decke aus Fichten- oder Rotzedernholz gefertigt wird. Mahagoni, Cedro oder Ahorn sind oft im Hals verarbeitet. Konzertgitarren werden mit Schellack poliert, der sich gut nachpolieren lässt und bei guter Pflege einen schönen Glanz hervorruft. Die Basssaiten bestehen aus Nylonseide und sind mit Kupfer- oder Silberdraht ummantelt, während die restlichen Saiten aus massivem Nylon gefertigt sind. Heute wird auch Polyvinylidenfluorid verwendet, was dichter als Nylon ist und somit dünnere Saiten ermöglicht.

Westerngitarren sind eher in der modernen Musik zuhause. Sie haben einen schmaleren Hals und einen deutlich größeren Korpus als klassische Gitarren. Für diese Gitarren werden Stahlsaiten verwendet, die eine höhere Saitenspannung erlauben. Dadurch wird der Klang heller, was unter Verwendung eines Plektrums noch verstärkt werden kann. Deshalb haben diese Gitarren oft einen Schlagschutz am Schallloch. Zwölfsaitige Modelle haben einen noch volleren Klang zu bieten, sind aber auch schwerer zu spielen. Viele Westerngitarren verfügen heute über eingebaute Tonabnehmer und Vorverstärker.

Die elektronische Gitarre wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt, um eine bessere Lautstärke zu ermöglichen. Sie ist inzwischen zum beliebtesten Instrument weltweit geworden. Es gibt die zwei Standartformen Stratocaster und Les Paul und viele weitere exotische Formen. Auch hier kann man zwischen sechs- und zwölfsaitigen Modellen wählen. Drei Regler rechts am Korpus ermöglichen es, die Tonfarben einzustellen. Unerlässlich zum Spielen einer E-Gitarre ist der Verstärker.

Besondere Gitarren

Neben der üblichen Einteilung gibt es auch ganz besondere Gitarren, deren vielseitige Erscheinungsformen hier nur kurz angeschnitten werden können.
Die Kindergitarre unterscheidet sich von einer normalen akustischen Gitarre nur durch ihre Größe. Körpergröße und Armlänge des Kindes werden bei der maßstabsgetreuen Verkleinerung berücksichtigt. Der Hals ist schmaler und auf Stahlsaiten wird verzichtet, um das Spielen einfacher zu machen.
Für Linkshändergitarren gibt es keinen großen Markt, weshalb sie bis zu dreißig Prozent teurer sein können. Die Anschaffung lohnt sich allerdings, wenn man auch als Linkshänder gute Musik machen will. Moderne Gitarren sind nämlich asymmetrisch, um den Klang zu verbessern. Dreht man diese Gitarren einfach um, wird der Sound dadurch erheblich verschlechtert.

Zwölfsaitige Gitarren haben ein volleres Klangbild als sechssaitige. Sie können nur mit Stahlsaiten bespannt werden, da so viele Nylon- oder Darmsaiten nicht nebeneinander passen würden. Die Saiten E,A,D und G erhalten eine zusätzliche Oktavsaite, die H- und die hohe E-Saite werden verdoppelt. Die so entstehenden Saitenpaare werden als Chöre bezeichnet. Die dünnen Saiten neigen zum reißen und das Stimmen ist sehr zeitaufwendig, deshalb wird diese Gitarre nur selten verwendet.

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